Top Ergebnis, nachträglich disqualifiziert
Hallo liebe Sponsoren, Förderer und Crew Mitglieder,
was für ein verrücktes Wochenende. Nicht nur das Wetter bereitete allen Probleme, es herrschte allgemein eine enorme Anspannung bei Kawasaki. Da unser Team nur eine Box erhalten hatte, mussten wir uns mit einem zusätzlichen Zelt am Truck behelfen.
Hier mein persönlicher Bericht vom Rennwochenende
Donnerstag Mittag trafen wir in Oschersleben ein. Hier standen Anmeldung, Aufbau, Abnahmen, Streckenbegehung und Teammeeting auf dem Programm. Als Ziel in den, seit diesem Jahr, drei freien Trainings setzten wir uns das erarbeiten eines guten Settings für das Motorrad.
Meine Kawa fühlte sich zu Beginn sehrt träge an. Deshalb wussten wir, dass es einiges zu ändern gibt. Ein unvorhersehbarer Rutscher über das Vorderrad in den ersten Runden des zweiten Trainings hat meinen Mechanikern zusätzliche Arbeit verschafft. Mit einer Verlängerung des Radstandes, weicheren Federn vorne und etwas mehr Federvorspannung hinten haben wir das Problem in den Griff bekommen.
Das sah man dann auch an unseren Zeiten. Von 1:31 kommend hatten wir uns im Q1 bis auf 1:29,9 gesteigert. Obwohl das Q2 bei schlechteren Bedingungen stattfand, haben wir uns auf 1:29,7 verbessern können. Dies gab uns Zuversicht für eine gute Pace in den beiden Rennen.
Im Sandwich zwischen Hartog und Iozzo startete ich von
Platz 11 aus der 4 Startreihe ins Rennen. Uns war bewusst,
dass wir schonmal bessere Ausgangssituationen hatten.
Vor allen wenn man bedenkt, dass ich hier vor zwei Jahren auf der Pole-Position stand. Aber in dem dichten Fahrerfeld war hier noch alles drin und wir hatten uns ein gutes Setting erarbeitet. Noch in der Startaufstellung begann es leicht zu tröpfeln, aber es war trocken und so gingen alle auf Slick ins Rennen.
Ich hatte einen guten Start und fand mich nach einer Runde auch bereits in der ersten Gruppe wieder.
Bis zur vierten Runde ging es stetig nach vorne und ich hatte ein sehr gutes Gefühl um auf die Podiumsplätze aufschließen zu können.. Wir hatten bereits zu Beginn heftige Positionskämpfe mit vielen Berührungen die ich austeilte, aber auch einstecken musste. Nach einer harten Attacke an den Zweifach-Champion Enderlein fand ich mich, nachdem ich die Linie verlassen musste, auf P 16 wieder. Ich war gerade wieder am Vorkämpfen und auf P 9, als das Rennen wegen zu starken Regens und der daraus resultierenden Stürzen abgebrochen wurde. Platz 11 war die Wertung aus der vorletzten Runde und somit mein Rennergebnis.
Mein zweites Rennen war kurz nach dem Start eigentlich schon zu Ende. Der Südafrikaner Dino Iozzo hat den Bremspunkt deutlich verfehlt und somit eine Kettenreaktion ausgelöst, bei welcher ich der Leittragende war. Durch
seinen stoß kam ich mit noch sehr hoher Geschwindigkeit auf die Nasse Wiese und musste dort zu Boden gehen.
Ich wollte nicht aufgeben und somit beschloss ich das beschädigte Motorrad an die Box zurückfahren, wo es notdürftig repariert wurde. In Anbetracht der schwarzen Wolken am Himmel war meine Strategie, dass bei einsetzten von Regen das Rennen abgebrochen und neu als Regenrennen gestartet wird. Ich fuhr wieder auf die Piste und nach zwei Runden wurden das Rennen tatsächlich wegen Starkregen abgebrochen.
In der Pause wurde bei meiner Kawasaki der Lenkerstummel und der gebrochene Höcker getauscht, die Fußrastenanlage repariert und das Motorrad auf Regenreifen gesetzt. Hierbei hat das ganze Team mitgeholfen. Einzig die noch defekte Hinterradbremse konnten wir nicht mehr tauschen.
Beim Restart musste ich folgerichtig vom 26. und somit letzten Platz starten. In den 8 Runden dauernden Rennen konnte ich mich spektakulär bis auf den 4. Platz vorkämpfen und einen Thriller in der letzten Kurve gegen Spider-Martin gewinnen. Was für ein geiles Rennen, in welchem ich schnellere Zeiten fahren konnte als mein Teamkollege, welcher den Lauf gewann.
Ich hatte ein sehr guten Gefühl für das Motorrad und die Strecke. Schade nur, dass das Rennen nicht noch länger gedauert hat.
Aufholjagd im Regen
Die Endtäuschung folgte jedoch nach dem Rennen. Da ich vor Rennabbruch nicht die erforderlichen 75% der bis dato absolvierten Renndistanz gefahren bin wurden mir der Platz und die Punkte aberkannt. Zusammen mit Kawasaki Sportchef Carsten Haufe intervenierten wir, aber es half nichts.
Letzte Runde: Duell mit Vugrinec
Bitter ist vor allem, dass der Unfallverursacher Dino Iozzo mit einem dritten Platz auch noch auf dem Podest stand. Hier kann und will ich mit der Entscheidung seitens der Rennleitung nicht zufrieden sein.
Fazit:
Das ist leider Rennsport. Die Leistung von meinen Team und mir wurde an diesem Wochenende leider nicht belohnt.
Hatten wir zu Beginn der freien Trainings noch viele Hindernisse und Baustellen so haben wir uns schrittweise in Position gebracht und eine saubere Leistung abgegeben.
Mit sportlichen Grüßen
euer Gabriel Noderer